Die Arbeit mit den iPads wird den Unterricht an vielen Stellen methodisch und didaktisch bereichern. Es gibt aber keinen Grund auf bewährte Verfahren zu verzichten. Auch möchten wir keinen Nutzungszwang. Über den Einsatz der iPads entscheidet die Lehrkraft im pädagogischen Ermessen und im Rahmen der fachlichen Vorgaben der Curricula und Fachkonferenzen.
Auch wenn sich das Methodenrepertoire unseres Unterrichtens durch die iPad Nutzung in den kommenden Jahren stetig erweitern wird, zeichnen sich viele neue Möglichkeiten bereits jetzt ab.
Neue Aufgaben- und Abgabeformate
Wenn Aufgaben bisher meist in schriftlicher Form bearbeitet und abgegeben wurden, können mithilfe des iPads Ton- oder Videoaufnahmen erstellt werden. Insbesondere in den Fremdsprachen kann so das Sprechen und Hören z.B. auch bei den Hausaufgaben stärker in den Fokus rücken. In den Naturwissenschaften und Mathematik können die Schülerinnen und Schüler Erklärvideos erstellen, mit denen sie zeigen, wie gut sie einen Zusammenhang oder die Lösung einer Aufgabe durchdrungen haben.
Outputorientierung
Schülerarbeiten können mithilfe der iPads von der Lehrkraft sehr unkompliziert eingesammelt werden. Die Abgabe von Aufgaben bei der Lehrkraft wird dadurch weniger Ausnahme sondern immer mehr Regelfall sein, was die Verbindlichkeit des Lernprozesses im positiven Sinn erhöht. Für die Schüler stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie ihre Hausaufgaben vorzeigen müssen oder nicht. Wenn Sie eine Aufgabe erledigt haben, senden sie diese immer zum Lehrer oder zur Lehrerin. Die Lehrkraft hat dann die Möglichkeit, die Schülerarbeiten über ihr iPad oder am PC einzusehen und bei Bedarf zu kommentieren. Durch die Synchronisierung mithilfe der Cloud haben Lehrkraft und Schüler in Echtzeit Zugriff auf das identische Dokument mit den aktuellen Bemerkungen. Das Einsammeln von Heften und der damit einhergehende organisatorische Aufwand entfallen. Bei der Unterrichtsvorbereitung kann die Lehrkraft z.B. schon einmal prüfen, ob die Hausaufgaben verstanden und bewältigt wurden oder ob in der nächsten Stunde mehr Zeit zur Nachbereitung eingeplant werden sollte. Die Unterrichtsplanung wird verlässlicher.
Diagnose
Es werden immer mehr Apps angeboten, mit deren Hilfe man den aktuellen Lern- und Kompetenzstand der Schülerinnen und Schüler individuell ermitteln kann. Die Ergebnisse werden dann häufig automatisiert in einer Übersicht dargestellt. Einige Apps von Schulbuchverlagen erstellen auf der Grundlage solcher Diagnosergebnisse individuelle Fördermaterialien und -pläne. Auch können kurze Tests und Abfragen zu Beginn einer Unterrichtsstunde mit geringem Aufwand durch die Lehrkraft mit hilfe des iPads vorbereitet und durchgeführt werden, was häufigere Rückmeldungen zum aktuellen Lernstand erlaubt.
Spielerisches Lernen
Viele Schulbuchverlage bieten bereits jetzt schon Lernspiele und Lern-Quizze an, die mithilfe der iPads im Klassenverband genutzt werden können. Spielerische Arrangements wie Team Wettkämpfe oder auch Einzelranglisten können ohne viel Aufwand realisiert werden und sorgen für einen hohen Motivationsgrad bei den Schülern. Auch könnten Klassen bei Wissensquizzen gegeneinander antreten.
Inklusion
Das iPad verfügt über diverse Möglichkeiten zur Unterstützung von beeinträchtigten Schülerinnen und Schülern. Durch Bluetooth Kopfhörer können beispielsweise hörgeschädigte Schüler unterstützt werden. Auch die Darstellung lässt sich durch Verstärkung der Kontraste und die Möglichkeit beliebiger Vergrößerungen an die Anforderungen für sehbehinderte Schülerinnen und Schüler anpassen.