Das iPad Projekt am PMG

Unser Medienkonzept zum iPad Einsatz

Die Digitalisierung verändert unseren Alltag. Mobile Endgeräte unterstützen uns heute ganz selbstverständlich bei vielen Tätigkeiten und Herausforderungen. Wir am PMG möchten diesen gesellschaftlichen Wandel begleiten und seine positiven Momente im Sinne unseres Bildungsauftrages nutzen. Seit 2017 arbeiten wir an einem zukunftsfähigen Digitalisierungs- und Medienkonzept für unsere Schule und eine Projektgruppe von Lehrerinnen und Lehrern begleitet diesen Prozess von Beginn an. Ab dem Schuljahr 2019/20 führen wir nach intensiver Beratung im Kollegium wie auch in der Schülerschaft und im Schulelternrat sowie nach Beschlussfassung im Schulvorstand für alle Schülerinnen und Schüler des 8. Schuljahres ein iPad und einen elektronischen Stift (Apple Pen) als Lernmittel ein. Dieses Projekt wird wissenschaftlich evaluiert und begleitet.

Ziele

Durch und in Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung der Schule verbinden wir die folgende Ziele, die sich in drei Bereiche aufteilen lassen:

  • Den Schülerinnen und Schülern wird ein  aufgeklärter Zugang zu einer zunehmend digitalisierten Welt vermittelt, in der sie sich ausprobieren können und in der sie einen eigenen, begründeten Standpunkt entwickeln.
  • Die kritische Reflexion über die Möglichkeiten und Gefahren digitaler Medien erzieht diese zur Kritikfähigkeit und zu einem abgeklärten Verhältnis, das diese Medien als Mittel zum Zweck und nicht als zentralen Inhalt erfasst.
  • Es werden Kernkompetenzen vermittelt, die vom “note taking” über das “note sharing” hinführen zum “note presenting” und damit in Verbindung mit dem “think” eine Unterform kooperativen Lernens bilden.
  • Alle Schülerinnen und Schüler haben einen gleichberechtigten Zugang zu diesen Medien. Es findet keine Geschlechterdifferenzierung statt. Alle Schülerinnen und Schüler werden ermuntert und befähigt, sich in einer digitalisierten Welt zurecht zu finden.
  • Die vertiefte Digitalisierung der Schule beinhaltet eine vertiefte und präventiv gestaltete Auseinandersetzung mit deren Gefahren.
  • Dadurch, dass ältere Schülerinnen und Schüler jüngeren Schülerinnen und Schülern die Grundlagen der Arbeit mit digitalen Medien vermitteln, entsteht ein Buddy Prinzip, dass Hemmschwellen abbaut und nachhaltig innerhalb der Schule wirkt.
  • Die Nutzung moderner Medien führt zu einer Präsentationskonzentration in der CD-Spieler, Overheadprojektor, Dokumentenkamera, Film- und Fotokamera sowie ein Sprach, Ton- und Bildrekorder in einem Gerät zusammengefasst sind. Dies vereinfacht die präsentierenden Phasen des Unterrichts.
  • Die Nutzung von Apps und digitalisierten Lehrwerken wie auch digitalisierten Arbeitsblättern reduziert den Papierverbrauch einer Schule und öffnet neue Präsentations- und Archivierungsmöglichkeiten. 
  • Die intensive Nutzung von z.B. der “classroom” App führt  zur modernen und datenschutzkonformen Erfassung von Schülerleistungen.
  • Gleichzeitig ermöglicht die Methode des “think, note taking, note sharing und note presenting” eine vertiefte Zusammenarbeit der Lehrkräfte innerhalb einer Fachgruppe wie auch unterhalb den Lehrkräften eines Jahrgangs. 
  • Schulinterne Lehrerfortbildungen, durchgeführt durch Lehrkräfte der Schule, führen zu einer Vertiefung der fachlichen Kompetenz wie auch der Beratungskompetenz. Im Rahmen des Buddy-Konzeptes ist dieser Ansatz vertrauensbildend.
  • Der verstärkte Einsatz moderner Medien setzt die Anbindung der Schule an das Glasfasernetz voraus.
  • Die Ausstattung aller allgemeinen und Fachunterrichtsräumen umfasst einen Beamer oder ein Display, jeweils in Verbindung mit einem Apple TV und einem zentral positionierten Accesspoint, um die Datenmengen entsprechend verwalten zu können. 
  • In Verbindung mit dem Verbot der Benutzung von Smartphones innerhalb der Schule führt dies zu einer signifikanten Reduzierung der Strahlungsbelastung innerhalb des Klassen- und Kursraumes.
  • Die Ausstattung aller Lehrkräfte mit Leih-iPads wie auch die für Lehrkräfte verpflichtende iPad Fortbildung stellt sicher, dass der Einsatz moderner Medien ein Zukunftsprojekt der Schule wird.
  • Eine moderne Schule nutzt moderne Medien und reflektiert wie auch evaluiert deren Gebrauch und Nutzen.

Pädagogische und didaktische Überlegungen

Wir fördern die Medienkompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler. Dabei orientieren wir uns am Orientierungsrahmen Medienbildung in der Schule vom NLQ in Hildesheim. Der Unterricht und das Lernen werden sich sowohl in konzeptioneller als auch in methodischer Hinsicht verändern. 

Die umfassende Verfügbarkeit und große Flexibilität mobiler digitaler Endgeräte stellen einen entscheidenden Vorteil gegenüber statischen PC Räumen dar. Durch eine sogenannte 1:1 Lösung möchten wir jedem Schüler ab dem 8. Jahrgang ein persönliches Tablet zur Verfügung stellen, das sowohl in der Schule als auch zuhause genutzt wird. 

Wir haben uns gegen Ausleihgeräte (z.B. iPad Koffer) entschieden, da nach unserer Erfahrung nur das gepflegt wird, was einem selbst gehört.

Wir haben uns auch gegen Laptops entschieden, da Tablets die Nutzung eines digitalen Stifts ermöglichen. Die Erhaltung der Handschrift als Kulturgut ist uns ein Anliegen. Auch aus lernpsychologischer Sicht möchten wir weiterhin handschriftlich angefertigte Schülerarbeiten einsammeln.

Im Sinne der Chancengleichheit ist uns wichtig, alle Lernenden mit dem gleichen Modell eines Tablets auszustatten. Unterschiedliche finanzielle Voraussetzungen in den Elternhäusern sollen nicht zu unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und einer Art Klassen-Hierarchie unter der Schülerschaft führen. Auch ist es sinnvoll, die Lehrkräfte mit dem gleichen Tablet auszustatten, um von Beginn an Reibungsverluste durch technische Unterschiede und Unterschiede der Handhabung zu minimieren. Wenn alle Beteiligten mit dem gleichen Modell arbeiten, erhoffen wir uns Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit. 

Bei der Wahl eines Herstellers haben wir uns maßgeblich von Faktoren wie Verlässlichkeit, Wartungsbedarf und vorhandene Konzepte für den schulischen Bereich leiten lassen. Aus unserer Sicht erfüllt der Hersteller Apple diese Maßgaben zur Zeit am besten. Mit der Einführung der Stiftfunktion bei den Einstiegsmodellen im Jahre 2018 standen nun auch iPads zur Verfügung, die sich preislich im schulischen Rahmen bewegten. 

Im Herbst 2018 haben wir zunächst alle Lehrkräfte mit einem persönlichen iPad auf Leihbasis ausgestattet. Lediglich den Apple Pencil mussten die Kolleginnen und Kollegen privat anschaffen. Uns war wichtig, dem Kollegium ausreichend Zeit zu verschaffen, sich selbst ausgiebig mit dem Gerät vertraut zu machen, bevor auch die Schüler die Geräte nutzen dürfen.

Die Arbeit mit den iPads wird den Unterricht an vielen Stellen methodisch und didaktisch  bereichern. Es gibt aber keinen Grund auf bewährte Verfahren zu verzichten. Auch möchten wir keinen Nutzungszwang. Über den Einsatz der iPads entscheidet die Lehrkraft im pädagogischen Ermessen und im Rahmen der fachlichen Vorgaben der Curricula und Fachkonferenzen. 

Auch wenn sich das Methodenrepertoire unseres Unterrichtens durch die iPad Nutzung in den kommenden Jahren stetig erweitern wird, zeichnen sich viele neue Möglichkeiten bereits jetzt ab.

Neue Aufgaben- und Abgabeformate

Wenn Aufgaben bisher meist in schriftlicher Form bearbeitet und abgegeben wurden, können mithilfe des iPads Ton- oder Videoaufnahmen erstellt werden. Insbesondere in den Fremdsprachen kann so das Sprechen und Hören z.B. auch bei den Hausaufgaben stärker in den Fokus rücken. In den Naturwissenschaften und Mathematik können die Schülerinnen und Schüler Erklärvideos erstellen, mit denen sie zeigen, wie gut sie einen Zusammenhang oder die Lösung einer Aufgabe durchdrungen haben.

Outputorientierung

Schülerarbeiten können mithilfe der iPads von der Lehrkraft sehr unkompliziert eingesammelt werden. Die Abgabe von Aufgaben bei der Lehrkraft wird dadurch weniger Ausnahme sondern immer mehr Regelfall sein, was die Verbindlichkeit des Lernprozesses im positiven Sinn erhöht. Für die Schüler stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie ihre Hausaufgaben vorzeigen müssen oder nicht. Wenn Sie eine Aufgabe erledigt haben, senden sie diese immer zum Lehrer oder zur Lehrerin. Die Lehrkraft hat dann die Möglichkeit, die Schülerarbeiten über ihr iPad oder am PC einzusehen und bei Bedarf zu kommentieren. Durch die Synchronisierung mithilfe der Cloud haben Lehrkraft und Schüler in Echtzeit Zugriff auf das identische Dokument mit den aktuellen Bemerkungen. Das Einsammeln von Heften und der damit einhergehende organisatorische Aufwand entfallen. Bei der Unterrichtsvorbereitung kann die Lehrkraft z.B. schon einmal prüfen, ob die Hausaufgaben verstanden und bewältigt wurden oder ob in der nächsten Stunde mehr Zeit zur Nachbereitung eingeplant werden sollte. Die Unterrichtsplanung wird verlässlicher.

Diagnose

Es werden immer mehr Apps angeboten, mit deren Hilfe man den aktuellen Lern- und Kompetenzstand der Schülerinnen und Schüler individuell ermitteln kann. Die Ergebnisse werden dann häufig automatisiert in einer Übersicht dargestellt. Einige Apps von Schulbuchverlagen erstellen auf der Grundlage solcher Diagnosergebnisse individuelle Fördermaterialien und -pläne. Auch können kurze Tests und Abfragen zu Beginn einer Unterrichtsstunde mit geringem Aufwand durch die Lehrkraft mit hilfe des iPads vorbereitet und durchgeführt werden, was häufigere Rückmeldungen zum aktuellen Lernstand erlaubt.

Spielerisches Lernen

Viele Schulbuchverlage bieten bereits jetzt schon Lernspiele und Lern-Quizze an, die mithilfe der iPads im Klassenverband genutzt werden können. Spielerische Arrangements wie Team Wettkämpfe oder auch Einzelranglisten können ohne viel Aufwand realisiert werden und sorgen für einen hohen Motivationsgrad bei den Schülern. Auch könnten Klassen bei Wissensquizzen gegeneinander antreten.

Inklusion

Das iPad verfügt über diverse Möglichkeiten zur Unterstützung von beeinträchtigten Schülerinnen und Schülern. Durch Bluetooth Kopfhörer können beispielsweise hörgeschädigte Schüler unterstützt werden. Auch die Darstellung lässt sich durch Verstärkung der Kontraste und die Möglichkeit beliebiger Vergrößerungen an die Anforderungen für sehbehinderte Schülerinnen und Schüler anpassen.

Fortbildungen des Kollegiums

Flankierend organisieren wir schulinterne Lehrerfortbildungen, die zunächst ganz grundlegende Funktionen in der Handhabung der iPads beinhalten. 

Ein Fortbildungskonzept ist entstanden, das wir fortlaufend an die Bedürfnisse des Kollegiums und die im Fluss befindlichen technischen Anforderungen anpassen sowie an dem Europäischen Rahmen für die Digitale Kompetenz von Lehrenden (DigCompEdu) orientieren. 

Aufbauend auf die Grundfunktionen der iPads beschäftigen sich die Kolleginnen und Kollegen mit

  • den kollaborativen Möglichkeiten der Cloud Nutzung,
  • der zentralen Steuerung von Schüler-iPads durch Apple Classroom sowie
  • der Organisation von Material und Aufgaben mithilfe der App Google Classroom.

Ziel der Fortbildungen ist es, die medialen Kompetenzen des Kollegiums möglichst auf einen einheitlichen Stand zu bringen und ein Auseinanderdriften in heterogene Leistungsgruppen zu verhindern.

Technische Voraussetzungen

Investitionen in die technische Infrastruktur der Schule sind für ein solches iPad Projekt unerlässlich. Unsere Schulträger haben das frühzeitig erkannt und finanzielle Mittel zurückgestellt.

Die volle Funktionsfähigkeit erzielen die iPads nur mit einem leistungsfähigen Internetzugang. Die Verbindung erfolgt dabei drahtlos. An anderen Schulen mit iPad Projekten haben sich Access Points der Firma Aerohive bewährt. Diese Geräte verfügen über ein dezentrales Controlling, das die mobilen Endgeräte von Access Point zu Access Point automatisch weiterleitet und damit möglichst kleine Entfernungen zwischen Endgerät und Accesspoint erzielt. Wenn Schüler sich im Schulgebäude bewegen, finden ihre iPads somit immer nur den nächstgelegenen Accesspoint. Dieses sogenannte Schwarmverhalten der Access Points führt im Sinne des Strahlenschutzes auch zu einer Minimierung der Abstrahlleistung. Da das drahtlose Internet in erster Linie für das schulische Lernen und nicht für die Beschäftigung in den Pausen bestimmt ist, hängen die Access Points ausschließlich in den Unterrichtsräumen, dafür aber in jedem Raum ein eigenes Gerät.

Ein leistungsfähiger Internetanschluss ist ebenfalls ein Gelingensfaktor. Viele der im Unterricht genutzten Funktionen der iPads benötigen Datenübertragungen zu Internet Servern und wieder zurück. Herkömmliche Internetleitungen (z.B. DSL) verfügen allerdings meist über geringere Upload als Download Raten, die zudem meist nicht konstant verfügbar sind. Die Kommunikation der Geräte untereinander erfordert aber bestenfalls eine gleichmäßige Verteilung von Upload- und Downloadraten. Dies hat uns dazu bewogen, eine professionelle Standleitung zu beauftragen, die nur mittels Anschluss an das Glasfasernetz realisierbar war. Seit dem Frühjahr 2019 haben wir konstante 100 Mbit sowohl als Download als auch als Upload zur Verfügung.

Trotz der leistungsfähigen Internetleitung kann es zum Datenstau kommen. Die Gefahr besteht insbesondere dann, wenn mehrere iPads gleichzeitig Updates herunterladen. Zur Entlastung der schulischen Datenleitung ins Internet haben wir einen sogenannten Caching Server installiert, auf dem heruntergeladene Systemdateien zwischengespeichert und dann innerhalb des Schulnetzwerkes verteilt werden.

Um Inhalte im Klassenraum zu visualisieren, hat sich die Kombination von sogenannten Apple TV Geräten mit hochwertigen und professionellen 24-7 Displays bewährt. Die Apple TV Geräte werden mittels HDMI an die Displays angeschlossen und ermöglichen dann – sehr unkompliziert – die drahtlose Übertragung von Ton und Bild von den iPads auf das Display. Diese Kombination soll zunehmend als Alternative zur Tafel genutzt werden und wird zwischen den Pylonen der vorhandenen White Boards aufgehängt. Die White Boards sollen auch weiter zur Verfügung stehen. Hier soll einerseits ein sanfter Übergang vom analogen Arbeiten zur digitalen Tafel stattfinden. Andererseits bleibt so noch immer ein Plan B im Falle von technischen Störungen (z.B. Stromausfall).

Deutlich teurere Touch Displays bzw. Multimedia Boards sind in diesem Konzept unnötig, da sowohl Lehrkraft als auch Schüler mittels Apple Pencil auf ihren iPads schreiben und den Bildschirminhalt ohne Verzögerung quasi “live” auf das Display übertragen können. Für die Lehrkraft bedeutet dies eine ganz andere Präsenz und Bewegungsmöglichkeit im Unterrichtsraum. Das Schreiben an der Tafel mit dem Rücken zur Lerngruppe ist nicht mehr nötig und auch die Dominanz von frontal ausgerichteten Unterrichtsphasen lässt sich so reduzieren. Unser Ziel ist es nach und nach alle Unterrichtsräume mit dieser Kombination auszustatten.

Die Nutzung eines sogenannten Mobile Device Managements (MDM) ist im Sinne eines geregelten Unterrichtsablaufs unerlässlich. Ein MDM ermöglicht den Lehrkräften und Administratoren Zugriff auf die iPads der Schüler. Dieser Zugriff erfolgt im Rahmen der Datenschutzbestimmungen. Lehrkräfte können mithilfe des MDM den Bildschirm der iPads kurzzeitig sperren, um die Aufmerksamkeit ihrer Schüler zu erlangen. Auch können nur gezielt ausgewählte Apps innerhalb einer Unterrichtsstunde zugelassen werden. Alle anderen Apps verschwinden dann für die Zeit der Unterrichtsstunde vom Bildschirm. Neben vielen weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit bietet ein MDM eine zentrale Verwaltungsoberfläche zur Administration der iPads. Apps können zentral auf den iPads der Schüler installiert werden, so dass die Lehrkraft diese Apps verlässlich im Unterricht nutzen kann. Auch können Passwörter zurückgesetzt und die iPads im Falle des Verlustes oder Diebstahls über GPS geortet werden. Am PMG haben wir eine MDM Lösung der Firma Jamf School angeschafft.

Mit unserer IT Partnerfirma entwickeln wir zur Zeit ein Softwarelösung, mit der die unterschiedlichen Cloud-Plattformen (Apple, Google, Microsoft) sowie die  Schulverwaltungssoftware und das Gerätemanagement über Schnittstellen verbunden und zentral administriert werden können. Die vom Sekretariat in der Schulverwaltungssoftware angelegten Schülerinnen und Schüler erhalten dann im Rahmen eines zentralen Benutzermanagements automatisch in den von uns genutzten Cloud-Plattformen Benutzeraccounts. Für alle Dienste ist nur ein Passwort notwendig, das von jedem Schüler selbst verwaltet wird (Passwortmanager). Klassen werden ebenfalls nur einmal eingerichtet und automatisch z.B. mit dem Apple School Manager synchronisiert. Verlässt ein Schüler die Schule, werden seine Daten in nur einem Schritt in allen verbundenen Diensten datenschutzkonform gelöscht. Mit einem solchen System reduziert sich der Verwaltungsaufwand für die IT Administration deutlich.

Organisatorische Umsetzung

Im Schuljahr 2019/20 werden alle Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs mit einem persönlichen iPad als Lernmittel ausgestattet. Das iPad und der Apple Pencil wird durch die Eltern über ein eigens für die Schule eingerichtetes Verkaufsportal erworben. Vertriebspartner ist ein zertifizierter Bildungspartner der Firma Apple. Die Eltern können zwischen unterschiedlichen Bezahloptionen wie Sofort- oder Ratenkauf wählen. Bei sozialen Härtefällen kann der Schulsozialfond helfen. Finanziell entlastend wirkt sich aber die Tatsache aus, dass wir in den iPad Jahrgängen auf die Anschaffung eines CAS-Taschenrechners (ca. 125€) und eines elektronischen Wörterbuchs (ca. 120€) verzichten. Optional – aber sehr empfehlenswert – ist eine Versicherung gegen Schäden und Verlust, die beim Kauf mit abgeschlossen werden kann. Der Erwerb einer entsprechenden Schutzhülle ist ebenfalls empfehlenswert und auch Versicherungsbedingung. Die Geräte werden an die Schule geliefert und im Rahmen einer gemeinsamen Einführungsveranstaltung Ende Januar an die Schüler ausgegeben. Vorher wurden die Geräte inklusive ihrer Seriennummern bereits an das Mobile Device Management der Schule übergeben, so dass sie automatisch in die schulische Verwaltung fallen. Wenn eine Schülerin oder ein Schüler die Schule einmal verlässt, kann das Verwaltungsprofil von den Geräten entfernt werden.

Die Nutzung der iPads durch die Schülerinnen und Schüler erfolgt auf der Grundlage eines Nutzungsvertrages, den die Schule mit den Eltern oder volljährigen Schülern schließt. Diese Vereinbarung beinhaltet Regeln zur Nutzung im schulischen Kontext und Verpflichtungserklärungen zur Einhaltung dieser Regeln. Auch die Einhaltung des Datenschutzes sowohl von Administrationsseite als auch von Seiten der Nutzer (Schüler) wird geregelt. Regelverstöße können auch mit einem Nutzungsverbot der iPads geahndet werden. In diesem Fall müssten die betreffenden Schülerinnen und Schüler auf analoge Medien zurückgreifen.

Nach der Verteilung und gemeinsamen Einrichtung der iPads haben wir Ende Januar eine Einführungswoche geplant, in der die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs sich mit den Grundfunktionen des iPads vertraut machen, die Ordnungsstruktur für ihre Mitschriften kennenlernen und den Umgang mit einigen für den Unterricht essentiellen Apps erkunden. Auch hier gilt das Prinzip, dass alle Schülerinnen und Schüler einen möglichst homogenen Kompetenzstand in Bezug auf die Bedienung des iPads entwickeln sollen. Niemand soll sich hier überfordert fühlen und es soll Raum und Zeit für alle Fragen geschaffen werden. Zur Unterstützung für die Lernenden des 8. Jahrgangs in technischen Fragen stehen einige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe als sogenannte iPad-Lotsen zur Verfügung. Jeder 8. Klasse werden eine Hand voll persönliche Ansprechpartner zugeordnet, an die sich die Klassen vertrauensvoll wenden können. Auch werden die iPad-Lotsen in der Einführungswoche immer wieder mit eingebunden. iPad-Lotsen können dementsprechend nur besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler sein, die sich entsprechend durch ein überdurchschnittliches Engagement im schulischen Kontext hervortun. 

Durch die Nutzung der iPads im Unterricht entstehen Daten, die gesichert werden müssen. Dazu zählen persönliche Mitschriften, aber auch Arbeitsblätter, Dateien, Internetquellen sowie Video- und Tonaufnahmen. Diese Daten können direkt auf dem iPad gespeichert werden. Da die erworbenen iPads in der von uns präferierten Ausstattungsvariante über einen recht geringen internen Speicher (32GB) verfügen, sollten die Daten in der Regel aber in einer Daten Cloud gespeichert werden. Eine solche Handhabung schont den Speicherplatz der iPads und sorgt zudem für eine allzeit aktuelle Sicherungskopie der Daten. Im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und den entsprechenden kirchlichen Regelungen hat die Schule Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung mit den Firmen Google und Apple geschlossen. Die Speicherung der Daten in einer Cloud hat zudem den großen Vorteil, dass bei Beschädigung oder Verlust des iPads auf einem anderen Endgerät nahtlos und ohne zeitlichen Verzug mit dem letzten Arbeitsstand weitergearbeitet werden kann. Unabhängig davon legen die iPads automatisch in regelmäßigen Abständen Backups an, die in der iCloud gespeichert werden. Falls das iPad eines Schülers oder einer Schülerin ausfällt, kann das Backup auf ein von der Schule zur Verfügung gestelltes Ersatzgerät gespielt werden. In diesem Fall würde der Schüler gar nicht merken, dass er oder sie mit einem anderen Gerät weiter arbeitet, da sämtliche Inhalte und Einstellungen des neuen Geräts denen des alten gleichen würden. Um eine zusätzliche Sicherheitsstufe einzubauen und eine einseitige Abhängigkeit von Cloudanbietern zu verhindern, werden sämtliche Daten aus den schulischen Clouds zudem auf einem lokalen Backup Server in unserem Hause gespiegelt.

Die Reparatur der iPads erfolgt über unseren Apple Vertriebspartner. Über ein Online Portal können Schäden gemeldet und abgewickelt werden, ganz unabhängig davon, ob die Reparatur in die gesetzliche Gewährleistung fällt, über die Versicherung abgewickelt oder privat bezahlt wird. Da die Reparatur der Geräte (inklusive Einschicken) mehrere Woche in Anspruch nehmen kann, haben wir an der Schule einen Pool an Leihgeräten aufgebaut, die kostenfrei bis zur Rückkehr des eigenen Gerätes ausgeliehen werden können.