Bilder sind Formsprachen für Gefühle, die in uns verborgen liegen. Erst, wenn wir wissen, wie wir empfinden und unsere Wahrnehmung schulen, können wir auch einen Ausdruck dafür finden.
Unsere Sinnesorgane sind die Schnittstelle zur Außenwelt. Wir definieren uns über Begegnungen mit anderen Menschen, über unsere Umwelt und nicht zuletzt über die Dinge, mit denen wir uns umgeben. Immer auch verknüpft mit sinnlichen Eindrücken. Je intensiver der sinnliche Reiz, desto intensiver die Erinnerung. Körper- und Raumbezüge gehen hierbei eine enge Symbiose ein. Für den Betrachter sind bestimmte Zusammenstellungen wiederum mit eigenen Mustern verknüpft, zu denen er oder sie persönliche Bezüge herstellen kann, oder auch nicht; als Vorurteil behaftetes Bild oder als Horizonterweiterung.
Für uns selbst sind persönliche Räume Zeitzeugen unserer Erlebnisse und Unternehmungen, sind verhaftet im emotionalen Gedächtnis. Wir gestalten sie, füllen sie mit Erinnerungen oder auch mit rein nützlichen Dingen für den täglichen Gebrauch. Sie erzählen verschiedenste Geschichten und einige von ihnen können mit uns zu tun haben. Indem wir uns ein Bild von den Dingen und den Räumen machen, entwerfen wir auch ein Bild von uns selbst immer wieder neu.
Gert Selle beschreibt dies so: “Die Dinge sind ein Gegenüber, zur Mauer des Widerstandes aufgeschichtet, an der wir unser kulturelles und persönliches Ich definieren.” (Gert Selle, Siebensachen, S.18)